Gefechtsspange Kitchou:

Im Gegensatz zu den anderen europäischen Mächten trat das deutsche Kaiserreich sehr spät als Kolonialmacht in Erscheinung. Reichskanzler Fürst Bismarck war kein Freund von der Idee Kolonien zu besitzen. Erst ab 1880 erwarb das Deutsche Reich Besitz in Übersee und nach Ende des Ersten Weltkrieges gingen diese Länder als Beute an die westlichen Siegermächte. Trotz der kurzen Zeit kam es durch Unruhen und Aufstände der indigenen Bevölkerung zu teilweise harten militärischen Aktionen der deutschen Schutztruppe sowie Marineverbänden in den betreffenden Kolonien.

Um die Waffentaten seiner Soldaten, die Seite an Seite mit Engländern, Amerikanern, Japanern, Italienern, Franzosen, Russen sowie Truppen der K.u.K.-Monarchie gekämpft hatten, während der sogenannten Boxeraufstände in China zu würdigen, stiftete Kaiser Wilhelm II. König von Preußen am 10. Mai 1901 die China-Denkmünze aus Bronze für Kämpfer und aus Stahl für Nichtkämpfer. Zeitgleich wurden die, von den Trägern privat zu beschaffenden Gefechtsspangen, für die einzelnen Gefechte gestiftet.

Die Gefechtsspange Kitchou ist eine von 13 offiziell genehmigten Gefechtsspangen, die zur China-Denkmünze auf dem Band getragen werden konnten. Das Gefecht fand nahe den heutigen Stadtbezirk Jizhou im Gebiet der Hafenstadt Tianjin, damals Tientsen geschrieben, statt. Bei Kitchou kamen unter anderem bayerische Soldaten zum Einsatz.

Gefechtsspange Kitchou aus vergoldetem Messing. Die Aversseite zeigt den polierten Namen des Ortes Kitchou auf mattem gekörntem Grund. Der erhabene Rand ist ebenfalls auf Hochglanz poliert. Die matte Reversseite zeigt die beiden intakten Stifte, die zur Befestigung der Gefechtsspange auf dem Band der China-Denkmünze gedacht waren.